Uwe Spiekermann (1963)
Uwe Spiekermann, Sohn eines Steinbildhauers, hatte gerade seine eigene Steinbildhauerlehre abgeschlossen, als er im Alter von nur 21 Jahren den Steinmetzbetrieb seines verstorbenen Vaters übernahm. Trotz der großen Arbeitsbelastung und wirtschaftlichen Verantwortung, die damit verbunden war, gelang es ihm, seine künstlerische Entwicklung voranzutreiben. Er besuchte zahlreiche Lehrgänge (darunter auch solche zum Bronzeguss) und legte schließlich 1992 seine Meisterprüfung ab. Ein wichtiges, wenn auch bei weitem nicht das einzige Thema seiner bildnerischen Arbeit ist das Gebiet der Sepulkralkultur. Mahnmale und Grabgestaltung sieht er jedoch nicht als „Traditionskunst“, die in formaler und motivischer Strenge lediglich weitergeführt wird, sondern er müht sich seit langem, der tradierten Kunstform gemeinsam mit Künstlern, Designern und Architekten eine neue, zeitgenössische Sprache zu verleihen.
In seiner Werkreihe „Tango-Totentänzer“ verbindet Spiekermann, selbst leidenschaftlicher Tänzer, den lebensfroh-sinnlichen Tangotanz mit dem mittelalterlichen Motiv des Totentanzes. Sein Tod ist jedoch kein Schreckensmann, sondern jemand, der uns mahnt, das Leben zu feiern und zu genießen – gerade weil es, gleich in welcher Altersstufe, vom Tode „umfangen“ ist.