Sandgussverfahren
Der Sandguss, eine bewährte Technik für Reliefs, Schrifttafeln, Wappen und Kleinskulpturen mit geringen Hinterschneidungen. Der hierfür eingesetzte Formsand hat eine besondere Konsistenz. Seine Feinheit ermöglicht eine detailgetreue Wiedergabe des abzuformenden Modells aus Quarzsand, Bindeton und Wasser. Seine Festigkeit erhält der Formsand durch mechanisches Stampfen oder Pressen.
Das Modell des Künstlers aus festem Material – in der Regel Plastilin, Wachs, Gips oder Holz – wird formgerecht zerlegt, bevor es der Kunstfomer in zwei- oder mehrteiligen Formkästen in Sand einformt. Besitzt das Modell die zur Ausformung benötigte Formschräge genügt meist eine zweiteilige Sandform. Bei zu gießenden Teilen mit Hinterschneidungen muss eine mehrteilige Sandform erstellt werden, um das Modell wieder aus der Form entnehmen zu können. Anschließend wird in diese Sandformen mit der Negativdarstellung des Modells das Anschnittsystem mit den notwendigen Zuläufen, Eingusstrichtern und Entlüftungskanälen geschnitten. Danach werden die Formkästen fest zu- sammengeklammert und die flüssige Bronze eingegossen. Nach dem Erstarren wird die Form zerschlagen – die Gießer sprechen von der „verlorenen Form“ –, das gegossene Werk entnommen und dem Ziseleur zur Weiterbearbeitung übergeben.