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Eine Skulptur feiert gelungene "Generalprobe"

Lesen Sie einen Bericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 10.09.2015

Den Werdegang und die Entstehung einer Bronzeplastik zu begleiten, das ist eine außergewöhnliche Gelegenheit. Der in Walldorf bekannte Bildhauer Woytek ging mit seiner neuen Arbeit "Annuntio vobis gaudium magnum; habemus Papam …" oder "Der Hahn ist tot" dieses Wagnis ein. Am Wochenende konnte Dr. Gerhard Baldes, Vorsitzender des Vereins "Kunst für Walldorf", neben einem erwartungsfreudigen Publikum Otto Steinmann als Vertreter der Stadt Walldorf sowie Edith Strassacker von der Kunstgießerei Strassacker in Süßen zu einer zweiteiligen Skulptur-Musik-Literatur-Performance in der Laurentiuskapelle begrüßen.

"Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam..." oder: "Der Hahn ist tot!"

Der Ausgangspunkt jeden bildhauerischen Schaffens ist die Zeichnung. Diese hatte Woytek denn auch in Originalgröße auf Leinwand mitgebracht, sodass der Betrachter schon eine erste Vorstellung vom endgültigen Kunstwerk erhielt. Daneben präsentierte der Wahlspeyerer das zu drei Vierteln fertige Wachsmodell der Papstfigur mit totem Hahn. Dieses wird im Gussprozess sozusagen als verlorene Form für die endgültige Bronzeplastik dienen.

"Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen." Dieses Zitat aus dem Markus-Evangelium rückte den thematischen Inhalt der Plastik in den Vordergrund des Abends. Die Fragen nach Schuld und Sühne, Gewissen und Gewissenlosigkeit sowie göttlichem Erbarmen waren die einende Klammer aller Beiträge der Veranstaltung. Der studierte Theologe Rudolf Guckelsberger hatte Texte von Eugen Drewermann, Clemens August Graf von Galen und Papst Franziskus ausgesucht, die im Zusammenspiel mit den Musikbeiträgen eine künstlerische Einordnung des Skulpturenthemas ermöglichten.

Die Musikstücke stammten aus der Feder des Walldorfer Komponisten Timo Jouko Herrmann. Gemeinsam mit dem Ensemble "Operino" interpretierte der angehende Doktor der Musik "Tempus fugit", "Drei Aphorismen für Solovioline" sowie die "Fantasie über ein Lied des Oswald von Wolkenstein". Zeitgenössische Musik, die sich nicht durch liedhafte Melodien auszeichnet, jedoch umso mehr Denkanstöße gibt. Eine besondere Ehre war es nach eigener Aussage für Herrmann, dass seine Vertonung des "Psalm 32" von dem weltweit anerkannten Opernsänger und Wagnerinterpreten Falk Struckmann gesungen wurde. Der Bassbariton, der sonst in der New Yorker Met oder in der Mailänder Scala singt, füllte mit der ersten gesungenen Note die kleine Laurentiuskapelle vollständig aus.

Außerdem stand eine Lesung der im Roman "Die Brüder Karamasow" von Fjodor Dostojewski eingebetteten Geschichte "Der Großinquisitor" auf dem Programm. In dieser Parabel stellt Dostojewski die Frage nach dem Verhältnis Gottes zu den Menschen und hinterfragt die Rolle der Kirche. Woytek betrachtet es als Gabe, philosophischen Gedanken in der Kunst Ausdruck zu verleihen. Für ihn ist der Mensch zwar ein vernunftbegabtes Wesen, aber eben nicht immer vernünftig. Diese Ambivalenz führte den Betrachter und Zuhörer des Abends immer wieder zurück zur Zeichnung und Skulptur des halbfertigen fragilen Papstes.

Im zweiten Teil der Veranstaltung, der am Sonntagvormittag stattfand, las Rudolf Guckelsberger aus "Der Erwählte", dem letzten vollendeten Roman von Thomas Mann. Guckelsberger liest mit einer Präsenz und Eindrücklichkeit, dass kein Zuhörer im Raum sich seinem Wort entziehen kann. Der diplomierte Sprecher und Sprecherzieher arbeitet mit der Stimme wie mit einem Instrument, das in der Lage ist, Bilderwelten vor dem geistigen Auge des Zuhörers entstehen zu lassen.

Inhaltlich schloss dieser Vortrag an den Vorabend an. Auch in der mittelalterlichen Geschichte Manns, die eine Neuauflage der in Versform verfassten, mittelhochdeutschen Erzählung "Gregorius oder der gute Sünder" von Hartmann von Aue aus dem 12. Jahrhundert ist, geht es um die Frage nach Sünde, Schuld und göttlicher Vergebung. Thomas Mann geht mit viel Spott und Ironie mit der Sittenstrenge und den Moralvorstellungen dieser Zeit und damit auch mit der katholischen Kirche ins Gericht.

Diese, wie die Künstler es nannten, "Generalprobe" für die Präsentation der fertigen Skulptur im März kommenden Jahres in Köln beeindruckte die Anwesenden sichtlich und entließ sie mit viel Gesprächsstoff.

Rhein-Neckar-Zeitung - 10.09.2015

 

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